Sich an die BLP zu wagen, ist für Unerfahrene keine leichte Sache. Thomas Hoffmann, Fachbereichsleiter jagdlich der LG Süd, und Doris Hoffmann haben jetzt einen Vorbereitungskurs angeboten.
Der war trotz diverser Wetterkapriolen ein voller Erfolg, wie die Berichte der Teilnehmer zeigen.
Ehrlich, konstruktiv, fair und dazu mit hohem Spaßfaktor
Gute Trainingsangebote findet man nicht so leicht, und so habe ich mich sehr gefreut, dass Doris und Thomas Hoffmann über die LG Süd einen BLP Vorbereitungskurs angeboten haben. In der Ausschreibung hieß es „Gezielt für in der Retrieverausbildung noch unerfahrene Gespanne. Wir möchten die Führer mit ihren Hunden auf alle Prüfungsfächer der BLP/R vorbereiten. Dies umfasst die strukturierte Einarbeitung der einzelnen Aufgaben sowie die Anleitung zum Führen und Vorstellen des Hundes auf der Prüfung.“ Das hörte sich für uns genau richtig an.
Voller Vorfreude ging es an drei Wochenenden im Juni, Juli und August in das wunderschöne und abwechslungsreiche Revier von Doris und Thomas in der Nähe von Augsburg. Teilgenommen haben jeweils zwischen fünf und acht Labradore und Toller mit ihren Führern.
Nach einer kurzen Bestandsaufnahme wurde strukturiert, systematisch und sehr individuell gearbeitet, teilweise mit Dummies und überwiegend mit Wild. Bei jeder Aufgabe wurde vorher ausführlich erklärt, warum wir diese machen, auf was zu achten ist und wie man gegebenfalls reagieren soll. Dabei wurde klar unterschieden zwischen Training und dem, was in der Prüfung erlaubt und sinnvoll wäre. Es gab immer eine sofortige, ehrliche und faire Rückmeldung und natürlich individuelle Hausaufgaben, denn die Hauptarbeit passierte schließlich zwischen den Trainingswochenenden. Die verschiedenen Arbeitsstile der Hunde sorgten dafür, dass es nie langweilig wurde. Während der eine Hund gebremst werden musste, weil er statt geradeaus zu einer Markierung oder einem Memory zu laufen lieber die gesamte Wiese durchpflügen oder den gesamten Teich absuchen wollte, brauchte ein anderer ein schriftliches Einverständnis, dass im Gegensatz zum Alltagsspaziergang heute auch eine selbständige Arbeit in großer Entfernung nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich gewünscht ist.
Um die Trainingszeit möglichst effektiv zu nutzen, wurde häufig in zwei Gruppen gearbeitet. Der Schwerpunkt an den ersten beiden Wochenenden lag auf dem Walk up und der Wasserarbeit, also den Fächern, die man alleine schlecht üben kann oder für die nicht jeder ein geeignetes Gelände hat. Die Freiverlorensuche, die Schleppen und das Einweisen kamen dennoch nicht zu kurz. Am dritten Wochenende wurde am Samstag eine komplette Prüfung simuliert und der Sonntag noch einmal für die Beseitigung individueller Schwächen genutzt. Und natürlich gab es weitere Hausaufgaben …
Die Stimmung an allen drei Wochenenden war extrem gut, was zum einen an den Teilnehmern lag, die sich gegenseitig unterstützt, sich mit den anderen gefreut und notfalls auch mal zu deren Frustbewältigung beigetragen haben, wenn etwas nicht so lief wie gewünscht. Vor allem aber lag es an Doris und Thomas, die ihre riesige Erfahrung als erfolgreiche Ausbilder ihrer eigenen Hunde sowie als Verbandsrichter eingebracht haben. Besonders bemerkenswert und erfreulich fand ich, dass die Rückmeldungen ausschließlich konstruktiv waren und direkt eine Trainingsvariante vorgeschlagen und ausprobiert wurde. Auch die Wetterkapriolen mit sengender Hitze an den ersten beiden Wochenenden sowie einem schweren Unwetter mit anschließendem Dauerregen am dritten taten
der Stimmung keinen Abbruch. Das größte Lob für die beiden Ausbilder war, dass alle Gespanne über die knapp drei Monate große Fortschritte gemacht haben und nun zuversichtlich in die Prüfungssaison gehen können.
Ich würde mir wünschen, dass es im kommenden Jahr wieder ein solches Angebot gibt, denn ich habe nicht nur viel gelernt, sondern auch richtig viel Spaß gehabt. Vielen Dank dafür.
Marlis Hochbruck mit Mic Mac Hunter’s Naatdyii
Klare Worte zwischen brütend heiß und „waschel nass“
Die Kurs-Wochenenden mit Doris und Thomas Hoffmann waren sehr gut durchstrukturiert und es wurde auf jeden persönlich eingegangen. Egal ob der Hund 16 Monate oder drei Jahre alt war, Toller oder Labbi, schwarz, gelb oder braun. Die Hoffmanns haben sich die Arbeit der Hunde angeschaut, bewertet, und das Training über Nacht entsprechend angepasst, geändert und individuell gestaltet. Es waren gelungene, sehr kurzweilige und lehrreiche Stunden. Die Ausbildung an den drei Wochenenden erstreckte sich über Walk-ups in verschiedenen Geländen (Feld, Rüben), Schleppen (Wald, Feld), Freiverlorensuche im schönen Buchenanflug oder ausgedehnten Farnwäldern, dichten Fichtendickungen und fiesen Brombeerstauden. Die Wasserarbeiten wurden im Kanal, am Weiher,
oder natürlichen Bachläufen durchgeführt. Auch hier wurde individuell entschieden, wie man dem Hund helfen kann, die Distanzen oder Dichte des Schilfs wurden für die Hunde auch mal kurzfristig umgeschmissen, wenn es den Hund über- bzw. unterfordert. Nach jeder Prüfungssimulation wurde besprochen, wer welche Hausaufgaben zu machen hat, und das auch mit klaren Worten (Schmeichler-Trainer gibt’s ja eh genug). Abgesehen von den Stunden, die von den Trainern investiert wurden, war es eine logistische Meisterleistung, die acht Hundeführer ständig bei Laune zu halten und das bei teilweise 33 Grad oder 40 Litern Regen pro Stunde. Lange Rede kurzer Sinn: Sollte dieser Kurs nochmal stattfinden, würde ich (auch mit hoffentlich bestandener BLP) ihn nochmal buchen.
Vielen lieben Dank für die schönen Wochenenden.
Christian Weidacher mit Luna